Für manche kann der Schulhof zu einem ganz schön harten Pflaster werden. Oft haben Kinder und Jugendliche ihre moralischen Werte noch nicht vollständig ausgeprägt und so haben es diejenigen schwer, die als nicht besonders cool empfunden werden. Was in den Klassenzimmern gerade angesagt ist ändert sich von Generation zu Generation. In Berlin wird gerade eine gefährliche Richtung eingeschlagen. Markenkleidung wird in Berliner Schulen immer und immer wichtiger und wer nicht nachzieht, hat es schwer.
Die falschen Statussymbole
Was vor 35 Jahren noch die Rebellion gegen das Elternhaus oder Konservative war, ist heute die Größe des Portemonnaies. Die Zeiten haben sich insofern drastisch gewandelt, dass es keine Charaktereigenschaften mehr sind, die in der Schule zu Beliebtheit und Ansehen führen. Heutzutage entscheiden Oberflächlichkeiten darüber wer zu den selbsternannten Coolen gehört und wer nicht. Die Berliner Schüler definieren sich mehr und mehr über die Kleidung die sie am Körper tragen. Dabei scheint die Ästhetik weniger wichtig, als der Markenname der auf den Kleidungsstücken prangt. Teure Marken verkörpern den Status der Jugendlichen und je exklusiver sie sind, desto höher steht der Schüler in der Rangordnung.
Falsche Vorbilder
Der gefährliche Trend kommt von den Idolen der Teenager. Schon immer haben Kinder ihrer Lieblingsprominenz nachgeeifert, Geld war dabei jedoch nie ein Faktor. Es ging um Musik die gehört wird, Haarschnitte und andere harmlose Kleinigkeiten. Der Grund des Wandels liegt in einem unglückliche Teufelskreis der Sozialen Medien und der Musikindustrie. Social Media begleitet junge Leute rund um die Uhr und am meisten Likes bekommt ein scheinbar perfektes Leben. Für ein vermeintlich optimales Leben, braucht es hohe Summen an Geld, was den Trugschluss verursacht, dass man mit größeren finanziellen Möglichkeiten automatisch zu den Angesagten und Beliebten gehört. Die Größe des Portemonnaies wird dem Umfeld am einfachsten und effektiv durch Markenkleidung mitgeteilt. Die Stars der Kinder und Jugendlichen Folgen diesem Trend und befeuern ihn immer weiter. HipHoper präsentieren sich öffentlich in Pullovern die mehrere Hundert Euro kosten und lassen sich beim Shoppen in Luxus Boutiquen abfotografieren. Teenager sind permanent von gefährlichen und schlichtweg falschen Maßstäben umgeben.
Problem für einkommensschwächere Haushalte
Den immer teurer werdenden Statussymbolen kann natürlich nicht jeder mithalten. Gerade in der Stil Metropole Berlin, wird es auf den Pausenhöfen schwerer sich mit billigen Klamotten in den Sitzkreis der Beliebtesten einzugliedern. Die Oberflächlichkeit der Jugend und ihre fehlende Selbstreflexion werden zum Problem. Darüber nachzudenken, ob die Statussymbole denen alle nacheifern gut sind, liegt nicht in der Natur eines 14 Jährigen. Das führt dazu dass Kinder aus finanziell schwächeren Haushalten immer mehr Ausgrenzung und Abneigung erfahren müssen. Hilfen für Eltern gibt es bis jetzt nur wenige und sie stehen ratlos im Regen.
Doch das können Eltern tun
In Berlin ist jetzt das Elternhaus gefragt. Ohne Zweifel bewegen sich Schüler gerade auf dem falschen Pfad und müssen auf den richtigen gebracht werden, da sie es allein niemals tun würden. Mütter und Väter müssen ihren Kindern heute mehr denn je klar machen, dass es nicht auf Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeit ankommt. Sie müssen das Gegenbild zu den Social Media Stars bilden und die Kinder über das Leben in der echten Welt aufklären. Niemals sollte man sich den absurden Klamottenwünschen der Kinder beugen.